Stiftungen

Stiftung des Malers Walter Lindgens (1893 - 1978)

Walter Lindgens entstammt einer altrenommierten Kölner Industriellenfamilie. Er wurde 1893 in Köln-Mülheim geboren und trat auf elterlichen Wunsch zunächst ein Chemiestudium in Oxford an, das er nach dem Ersten Weltkrieg in Köln fortsetzte, um sich dann aber 1920 ganz der Malerei zuzuwenden.

Künstlerische Ausbildung

Er studierte an der Münchener Akademie bei den Professoren Karl Caspar (1879-1956), Josef Eberz (1880-1942) und Adolf Schinnerer (1876-1949), deren religiös gefärbter Expressionismus ihn anfangs tief beeindruckte. 1922-24 studierte er an der Akademie in Rom.

In diese Zeit fallen auch Studienaufenthalte auf Lipari und in der Toskana sowie erste Ausstellungen bei der Galerie Hans Goltz in München und Flechtheim in Frankfurt.

Von 1924-26 setzte Lindgens seine Studien in Paris an der renommierten Ecole Julien fort. Danach ließ er sich bis 1936 als freier Maler in Paris nieder. Seine wirtschaftliche Situation erlaubt es ihm, gleichzeitig Ateliers in München und Berlin zu unterhalten.

Erste Erfolge

Die bekannten Galerien Nierendorf in Berlin und Flechtheim in Düsseldorf vertreten ihn und verhelfen ihm zum Durchbruch.

Sein damaliger Erfolg lässt sich an den zahlreichen Ausstellungen in bekannten Museen, Kunstvereinen und Galerien und ebenso an den vielen positiven Besprechungen und Katalogpublikationen ablesen.

Erste Erfolge

Die bekannten Galerien Nierendorf in Berlin und Flechtheim in Düsseldorf vertreten ihn und verhelfen ihm zum Durchbruch.

Sein damaliger Erfolg lässt sich an den zahlreichen Ausstellungen in bekannten Museen, Kunstvereinen und Galerien und ebenso an den vielen positiven Besprechungen und Katalogpublikationen ablesen.

1936 reist Lindgens nach Kamerun und Nigeria; ein Jahr später heiratet er Hildegard Riehmer und wohnt seitdem in Berlin, wo er auf einer Insel im Teupitzsee ein Atelier begründet.

Der Zweite Weltkrieg unterbricht seine künstlerische Laufbahn. Lindgens ist von 1940-46 als Gräberoffizier nach Frankreich, Belgien und Italien abkommandiert. Während des Krieges geht der größte Teil seines Frühwerkes verloren.

Nach Notquartieren in Berlin siedelt er 1948 nach Köln über, wo er bis 1968 im Vorstand des Wirtschaftsverbandes Bildender Künstler (WBK) tätig ist.

Im Bergischen

1951 baut er in Hoffnungsthal bei Köln ein Atelierhaus, in dem er mit seiner Frau bis zu seinem Tod 1978 lebt und arbeitet. Von hier aus hat Lindgens viele Reisen unternommen, u. a. nach Spanien, Brasilien, Südwest-Afrika.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland haben sein Werk weithin bekannt gemacht.

Im Bergischen

1951 baut er in Hoffnungsthal bei Köln ein Atelierhaus, in dem er mit seiner Frau bis zu seinem Tod 1978 lebt und arbeitet. Von hier aus hat Lindgens viele Reisen unternommen, u. a. nach Spanien, Brasilien, Südwest-Afrika.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland haben sein Werk weithin bekannt gemacht.

Seit 1970 hat sich Lindgens als Mitglied des Rheinisch-Bergischen Künstlerkreises auch an Ausstellungen in Bergisch Gladbach beteiligt, die damals im Gebäude der städtischen Volkshochschule stattfanden. 1972 und 1973 wurden ihm dort Einzelausstellungen ausgerichtet.

Seine Stiftung

Das kinderlose Ehepaar Lindgens hat schließlich 1973 mit der Stadt Bergisch Gladbach einen Vertrag geschlossen, durch den der künstlerische Nachlass von Walter Lindgens einschließlich seiner Kunstsammlung bei Ableben der Stadt Bergisch Gladbach zufallen sollte.

Seine Stiftung

Das kinderlose Ehepaar Lindgens hat schließlich 1973 mit der Stadt Bergisch Gladbach einen Vertrag geschlossen, durch den der künstlerische Nachlass von Walter Lindgens einschließlich seiner Kunstsammlung bei Ableben der Stadt Bergisch Gladbach zufallen sollte.

Lindgens starb 1978. Seitdem verwaltet das Kunstmuseum Villa Zanders diesen Bestand und stellt regelmäßig hieraus wechselnde Ausstellungen zusammen.

Der Bestand umfasst ca. 500 eigene Gemälde, wobei das zumeist abstrakte Spätwerk in der Überzahl ist. Vom dem deutlich französisch bzw. kubistisch geprägten Frühwerk ist hingegen wegen der hohen Kriegsverluste nur wenig übrig geblieben. Dennoch gestattet das erhalten gebliebene Material im Verein mit dem ausführlichen, 1973 zu Lebzeiten von Lindgens erschienenen Werkverzeichnis von Richard Kreidler (Schriftenverzeichnis) eine recht genaue Vorstellung seiner künstlerischen Entwicklung.

Sie steht anfangs unter dem Eindruck des Spätexpressionismus, führt über die Auseinandersetzung mit Cézanne und der französischen Moderne in den ersten Nachkriegsjahren kurzzeitig zu einem eigentümlichen, bisweilen rokokohaften Romantizismus, um schließlich seit den 50er Jahren unter dem Eindruck von so unterschiedlichen Meistern wie Picasso, Marc Chagall, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Paul Klee und anderen Vorbildern den Anschluss an die Moderne zurückzufinden.

Das Alterswerk schwankt zwischen ornamentaler Abstraktion und poetischer Naturverklärung, wobei Mikrokosmos und Makrokosmos in eins zusammenfallen.

Mit dieser Fremdorientierung und Widersprüchlichkeit spiegelt das Gesamtwerk exemplarisch die Situation vieler Künstler wider, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen Neubeginn und zugleich den Anschluss an internationale Entwicklungen suchten.

Bilder und Blätter

Die von Walter Lindgens zusammengetragene Grafiksammlung dokumentiert begleitend die skizzierte Entwicklung.

Als junger Mann hatte er noch vornehmlich von der damaligen künstlerischen Avantgarde illustrierte Bücher und Zeitschriften wie „Querschnitt“ oder „Genius“ gesammelt und natürlich auch die Mappenwerke seiner Lehrer. Blätter von Erich Heckel, Paul Klee, Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Barlach, Lovis Corinth und vielen anderen zeigen sein waches Interesse an den neuesten Entwicklungen.

Das nach 1945 gesammelte Material belegt hingegen wohl weniger seine persönlichen Neigungen, eher seine weitreichenden Kontake zu Kollegen. Denn viele dieser Blätter sind vermutlich auf dem Tauschweg in seine Hand gelangt und somit Ausdruck freundschaftlicher Bindungen vor allem in der rheinisch-kölnischen Szene ab 1950, die sich allein schon durch seine Vorstandstätigkeit im WBK ergaben.

Größere Konvolute Stammen von dem Maler Peter Herkenrath (1900-1992) und dem Bildhauer Gerhard Marcks (1889-1981), mit denen er wohl enger befreundet war. Auch zu dem Maler Emil Flecken (1890-1981) muss es eine engere Bindung gegeben haben.

Eine große Zahl weiterer rheinischer Künstler ist mit einem oder auch mehreren Blättern vertreten. Es heißt, der vermögende Lindgens habe nicht selten Blätter angekauft, um notleidende Berufskollegen finanziell zu unterstützen.

Besondere Hervorhebung verdient seine Freundschaft mit Marc Chagall (1889-1985), insbesondere mit seiner Frau Vava, die Lindgens mehrmals porträtiert hat.

Neben den künstlerisch gestalteten Neujahrgrüßen Chagalls aus vielen Jahren haben sich kostbare, Walter Lindgens persönlich zugeeignete Bände mit Originallithographien erhalten.

Darüber hinaus gestattet die umfangreiche Korrespondenz des Künstlers mit Malern seiner Zeit tiefe Einblicke in die Situation nach 1945. Viele wertvolle Autographen von bekannten Größen der Zeit geben zu erkennen, wie schwer doch der Neuanfang nach Kriegsende für viele gewesen sein muss.

Wenngleich dieser Bestand noch nicht ausgewertet worden ist, so ist seine kultur- und kunstgeschichtliche Bedeutung für das Rheinland schon jetzt deutlich. Seine systematische Erschließung ist eine lohnenswerte Aufgabe für die Zukunft.

© Alle Fotos Kunstmuseum Villa Zanders

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